Morbus Bechterew & Cannabinoide 

01.12.2022

Morbus Bechterew und die mögliche Wirkung von Cannabinoiden...


Die Spondylitis ankylosans oder auch als Morbus Bechterew bekannt, ist eine chronisch entzündliche rheumatische Erkrankung, die Schmerzen sowie die Versteifung von Gelenken verursacht und in der Regel vor dem 40. Lebensjahr beginnt. Verschiedene Studien liefern Hinweise darauf, dass cannabisbasierte Arzneimittel womöglich in der Lage sind, die Entzündungen zu hemmen und die Schmerzen zu lindern.

Auch wir dürfen Klienten begleiten welche unter dieser entzündlichen Erkrankung der Gelenke leiden. Aufgrund der starken Schmerzen wurden ihnen starke Schmerzmittel verordnet. Diese waren alles andere als nebenwirkungsarm. Doch mithilfe von Vollspektrum Cbd Extrakten ist es ihnen möglich gewesen, die Schmerzmittel zu reduzieren ,abzusetzen.

Dass Cannabinoide bei rheumatischen Erkrankungen wirksam sein können, haben auch bereits verschiedene Studien gezeigt, worauf wir noch näher eingehen werden. Zunächst möchten wir jedoch auf das Krankheitsbild Morbus Bechterew, die Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten etwas näher eingehen.

Morbus Bechterew: Ursachen

Bei der Morbus Bechterew Erkrankung richtet sich Immunsystem fälschlicherweise gegen den eigenen Körper, weshalb es sich hier um eine Autoimmunerkrankung handelt. Bis heute sind die Ursachen nicht geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass eine Infektion der Harn- und Verdauungswege sowie bestimmte Erbeinlagen eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Erkrankung spielen.


Morbus Bechterew: Genetisch bedingte Ursachen

Bei ungefähr 95 Prozent der Betroffenen ist das Erbmerkmal HLA-B27 zu finden. Dieser Erbfaktor spielt eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Infektionen. Zwar haben etwa sieben bis acht Prozent der Bevölkerung dieses Erbmerkmal, da es jedoch gehäuft bei Betroffenen mit Morbus Bechterew vorkommt, gehen die Experten davon aus, dass die Erkrankung zumindest teilweise vererbbar ist.

Dies bedeutet, dass der Erbfaktor HLA-B27 die Krankheit direkt begünstigen kann. Ebenso könnte der Erbfaktor die Erkrankung auch über andere noch unbekannte Erbfaktoren begünstigen, die als Ursache infrage kommen.

Morbus Bechterew: Welche Rolle spielt die Darmflora?

Neben der fehlerhaften Immunreaktion muss es laut Experten weitere Ursachen geben. Forscher haben an Mäusen beobachtet, die das HLA-B27-Gen tragen, dass diese gesund bleiben, solange sie sich in einer keimfreien Umgebung aufhalten. Wenn diese Mäuse jedoch aus dieser Umgebung herausgenommen werden, bilden sie eine normale Darmflora aus - ebenso die Morbus Bechterew Erkrankung. Die Darmflora scheint hier also ebenfalls eine bedeutende Rolle zu spielen.

Morbus Bechterew: Symptome

Zu Beginn der Erkrankung sind die Symptome häufig unspezifisch. Deshalb werden sie auch oftmals fehlgedeutet. Ein Hauptsymptom ist der entzündliche Rückenschmerz am Morgen, der im Bereich der Lendenwirbelsäule auftritt. Betroffene fühlen sich nach dem Aufstehen auch steif und unbeweglich. Erst durch die Bewegung bessern sich diese Symptome.

In der Regel beginnt die Morbus-Bechterew-Krankheit mit einer Entzündung der Iliosakralgelenke, die das Kreuzbein mit dem Becken verbinden. Im späteren Krankheitsverlauf treten dann auch Schmerzen an der restlichen Wirbelsäule auf, die sich dann mit der Zeit versteift. Typisch ist für die Erkrankung auch, dass sie in Schüben verläuft.

Wie genau sich die Krankheit entwickelt, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Bei einigen Patienten beschränken sich die Beschwerden auf den Bereich der Wirbelsäule und es kommt immer wieder zu Entzündungsschmerzen. Hingegen steht bei anderen Patienten die fortschreitende Versteifung der Wirbelsäulengelenke im Vordergrund.

Ausweitung der Krankheit auf weitere Gelenke und Organe

Darüber hinaus kann sich die Erkrankung auf andere Gelenke und sogar Organe ausweiten, sodass es zu folgenden Beschwerden kommt:

  • Entzündung der Gelenke: Bei ungefähr 40 Prozent der Betroffenen entwickelt sich eine Arthritis in den Schultern, Hüften und Knie.
  • Entzündung der Sehnen: Bei ungefähr 20 bis 30 Prozent der Betroffenen entwickelt sich eine Enthesiopathie. Infolge dessen sind die Sehnen, Sehnengleitgewebe sowie die Schleimbeutel entzündet und verursachen Schmerzen.
  • Entzündung der Augen: Bei ungefähr 30 bis 50 Prozent der Betroffenen verursacht die Erkrankung eine Iridozyklitis mit Schmerzen, geröteten Augen und Lichtempfindlichkeit. Infolge der wiederkehrenden Entzündung kann die Sehkraft abnehmen.

Des Weiteren kann bei Morbus Bechterew auch das Herz in Mitleidenschaft gezogen werden. Allerdings kommt es nur selten zu einer Entzündung der Hauptschlagader, was zu Klappenfehlern der Aortenklappe führen kann. Wesentlich häufiger treten hingegen Herzrhythmusstörungen auf wie anfallartiges Herzrasen. Lebensbedrohlich sind diese Herzrhythmusstörungen jedoch selten.

Einige Patienten berichten auch von wiederholten Durchfällen, da der Dickdarm von der Erkrankung betroffen ist. Ebenso konnte bei einigen wenigen Patienten eine milde Lungenfibrose beobachtet werden.

Wie stellt der Arzt die Diagnose Morbus Bechterew?

- Behandlungsmöglichkeit / Therapie -

Da die Erkrankung unspezifisch und schleichend verläuft, kann es viele Jahre dauern, bis eine gesicherte Diagnose gestellt werden. Ein wichtiges Anzeichen ist jedoch der entzündliche Kreuzschmerz, der den Arzt veranlassen sollte, weitere Untersuchungen durchzuführen.

Der sogenannte Mennell-Test kann dem Arzt erste Hinweise liefern, um eine Entzündung der Iliosakralgelenke zwischen Becken und Kreuzbein festzustellen. Um diesen Test durchzuführen, legt sich der Patient auf den Bauch. Der Arzt drückt dann mit seiner Handfläche auf das Kreuzbein und hebt mit der anderen Hand das gestreckte Bein am Oberschenkel nach oben. Schmerzt bei dieser Bewegung das Ilioasakralgelenk, ist das Mennell-Zeichen positiv, was darauf hindeutet, dass eine Morbus Bechterew Krankheit vorliegen kann.

Um die Diagnose zu sichern, erfolgt auch eine Röntgenuntersuchung, um entzündliche Gelenkveränderung zwischen dem Kreuzbein und dem Becken feststellen zu können. Zudem kommt in der Regel auch eine Magnetresonanztomografie (MRT) zum Einsatz, da hiermit nicht nur Entzündungen, sondern auch Weichteilveränderungen sichtbar gemacht werden können.

Daneben sind auch verschiedene Laboruntersuchungen angezeigt wie die Überprüfung der Werte für die Blutsenkgeschwindigkeit (BSG) und das C-reaktive Protein (CRP). Denn diese sind bei Entzündungen erhöht. Sollten die Werte nicht erhöht sein, ist dies noch kein Beweis, dass keine Morbus Bechterew Erkrankung vorliegen. Denn befindet sich die Erkrankung im Anfangsstadium, sind die Werte nur wenig oder gar nicht erhöht.


Morbus Bechterew: Therapie und Behandlung

Morbus Bechterew ist bislang nicht heilbar, deswegen behandelt man lediglich die Symptome. Es ist jedoch möglich, die Krankheit durch regelmäßige Physiotherapie positiv zu beeinflussen. Dabei zielt die Therapie darauf ab, die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu erhalten und die Schmerzen zu lindern.

In der Physiotherapie erlernen Betroffene spezielle Übungen, die sie mehrmals pro Woche zu Hause durchführen sollten. Zusätzlich kann auch Wassergymnastik hilfreich sein. Diese Maßnahmen verbessern den Zustand jedoch nur dann, wenn sie konsequent regelmäßig durchgeführt werden.

Es gibt die medikamentöse Therapie, welche sich hauptsächlich auf die Linderung der Schmerzen sowie die Hemmung der Entzündungen spezialisiert. Hier findet man auch häufig die Standardlösung in Form von Ibuprofen. Wenn die Schmerzen drastisch zunehmen, beispielsweise in einer der heißen Phasen dieser Krankheit, so kann ein Arzt auch eine Cortisonspritze in den schmerzhaften Bereich geben.

Darüber hinaus können auch Medikamente wie nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) und Kortisonpräparate zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. Um den Verlauf der Krankheit zu beeinflussen werden auch oftmals die Wirkstoffe Methotrexat (Immunsuppressiva) und der entzündungshemmende Arzneistoff Sulfasalazin verordnet.

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Morbus Bechterew: Wie kann Cbd helfen?

Cannabidiol ist ein Bestandteil der Cannabispflanze. Im Gegenteil zum THC jedoch hat es keine psychoaktive Wirkung. Beide Stoffe haben gemeinsam, dass sie über das Endocannabinoid-System (ECS) wirken. Der menschliche Organismus produziert seit jeher selbst Cannabinoide. Im Körper sind diese von sich aus nur in kleinsten Mengen vorhanden. Dabei setzt sich das Endocannabinoid-System aus zwei unterschiedlichen Rezeptoren zusammen, dem CB1- und dem CB2-Rezeptor. Ersteren findet man im Gehirn sowie im zentralen Nervensystem, die CB2-Rezeptoren befinden sich in den peripheren Nerven. Dabei ist das Endocannabinoid-System ein regulierendes.

Wenn zwei Nervenzellen miteinander kommunizieren, so gibt es eine sendende Zelle. Diese sogenannte präsynaptische Zelle löst einen elektrischen Schock aus, welcher chemische Botenstoffe freisetzt. Diese wandern an die empfangende Zelle, welches sich fortan postsynaptische Zelle nennt. Dort werden die Informationen, die in Form des chemischen Botenstoffs übermittelt wurden, verarbeitet und umgesetzt. Die postsynaptische Zelle sendet nach Empfangen des chemischen Botenstoffs ein Cannabinoid an die präsynaptische Zelle. Dabei enthält dieses Cannabinoid regulierende Informationen, beispielsweise dazu, welche Informationen noch gebraucht werden. Eine Folge ist, dass der gesamte Organismus ein wenig herunterfährt. Eine Informationsüberflutung wird damit verhindert.

Das hilft bei Morbus Bechterew insofern, als dass es sich hierbei um eine Fehlfunktion des Immunsystems handelt. Nun beruhigt sich durch CBD das Immunsystem nachgewiesenermaßen und dementsprechend ist eine Linderung der Symptome zu erwarten.

CBD ist nachgewiesenermaßen enorm entzündungshemmend. Bei einer Entzündung schüttet der Körper haufenweise Histamin aus und dieser Stoff bewirkt direkt die entzündende Erscheinung. Nun gibt es einen Botenstoff, welcher die Freigabe von Histamin bedingt. Durch CBD wird ganz genau dieser Botenstoff reduziert bzw. die Produktion verhindert, sodass am Ende kein Histamin ausgeschüttet wird. Die Entzündung bleibt aus. Dass dieser Prozess im Alltag Ergebnisse erzielt, hat sich beispielsweise bei der Arthritis erwiesen. Bei dieser Gelenkentzündung konnten nachgewiesenermaßen die Symptome durch Cannabidiol gelindert werden.

Zur vollendlichen Rechtsprechung des Cannabidiols sollen noch Studien zurate gezogen werden. Bereits im Jahre 2000 beschrieben Forscher des Kennedy Institute of Rheumatology in Großbritannien, dass CBD als anti-arthritisches Mittel eingesetzt werden kann. Auch das Institute for Drug Research in London gab in einer Studie aus dem Jahr 2015 bekannt, dass CBD bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen hohes Potenzial hat. Die entzündungshemmende Wirkung über die CB1- und CB2-Rezeptoren konnte sowohl in vitro als auch in vivo bestätigt werden.


Chronisch-entzündliche Erkrankungen und das Endocannabinoidsystem

Besonders interessant ist eine Studie der Universitat Pompeu Fabra in Barcelona. Einleitend erklären die Forscher, dass die entzündliche Erkrankung Arthrose einen komplexen Schmerzustand hervorruft, der sowohl nozizeptive als auch neuropathische Mechanismen umfasst.

(Begriffserklärung: Die Wahrnehmung von Schmerzen nennt man Nozizeption. Nozizeptoren sind demnach die für diesen Vorgang verantwortlichen Rezeptoren, die in sämtlichen schmerzempfindlichen Geweben des Körpers vorkommen.)

Die Forscher führen aus, dass die zunehmende Evidenz aus präklinischen Studien das Interesse am Endocannabinoidsystem als therapeutisches Ziel für Arthroseschmerzen stützt. So haben pharmakologische Studien die anti-nozizeptiven Wirkungen von Cannabinoiden bei verschiedenen Nagetiermodellen gezeigt, die unter einer Osteoarthritis litten. Weiter heißt es, dass überzeugende Beweise eine aktive Beteiligung des Endocannabinoidsystems an der Pathophysiologie dieser Krankheit nahelegen.


Cannabinoide gegen Entzündungen

Weiter erklärten die Forscher, dass die Endocannabinoide bei Entzündungen wie "ein Tritt auf die Bremse" wirken können. So können die Endocannabinoide verhindern, dass die Immunreaktion außer Kontrolle gerät. 

Die Ergebnisse der Forscher decken sich auch mit den Ergebnissen anderer Studien. Demnach könnten die Cannabinoide aus der Cannabispflanze einen positiven Einfluss auf Entzündungen haben.

Die allgegenwärtige Verteilung von Cannabinoidrezeptoren sowie die physiologische Rolle des Endocannabinoidsystems bei der Regulierung von Schmerzen, Entzündungen und sogar Gelenkfunktionen unterstützen das therapeutische Interesse von Cannabinoiden bei Osteoarthritis.


Endocannabinoide: Regulation von Entzündungsvorgängen

Seit langem ist bekannt, dass die Cannabinoide wie THC und CBD aus der Cannabispflanze an die Cannabinoidrezeptoren 1 und 2 (CB1 und CB2) im Körper andocken und so ihre Wirkung entfalten. Der Körper bildet jedoch auch eigene Cannabinoide (Endocannabinoide), die ebenfalls an diese Rezeptoren anbinden können.

Forscher der Universität Bonn führten im Rahmen ihrer Studie aus, dass die Endocannabinoide bei der Regulation von Entzündungsvorgängen im Körper eine wichtige Rolle spielen. 


CBD gegen Entzündungen und Schmerzen

Forscher des Kennedy Institute of Rheumatology in Großbritannien beschrieben bereits im Jahr 2000 das nicht-psychoaktive Cannabinoid Cannabidiol (CBD) als anti-arthritisches Mittel. Auch das Institute for Drug Research in London kommt in seiner Studie aus dem Jahr 2015 zu dem Schluss, dass CBD ein potenzielles neues Medikament für die chronisch-entzündliche Erkrankung sein kann. Hierzu führten die Forscher aus, dass CBD schwach an die CB1- und CB2-Rezeptoren bindet und dass es sowohl in vitro als auch in vivo entzündungshemmende Wirkung zeigte.


Autor: Alexandra Latour 

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