Warum müssen Ärzte Opiate und andere Schmerzmittel reduzieren, wenn Dronabinol verabreicht wird !?

03.07.2024

Dieser Beitrag bieten eine umfassende Übersicht mit diversen Quellen über die pharmakologischen Eigenschaften von THC und dessen Auswirkungen auf die Schmerztherapie, insbesondere im Kontext der Kombination mit Opiaten.

Warum Ärzte Opiate reduzieren müssen, wenn Dronabinol verabreicht wird

Dronabinol, auch bekannt als THC (Tetrahydrocannabinol), ist der wichtigste psychoaktive Bestandteil von Cannabis. Es wird medizinisch zur Behandlung verschiedener Erkrankungen verwendet, darunter chronische Schmerzen, Übelkeit und Appetitlosigkeit. Ein wesentlicher Aspekt der Wirkung von Dronabinol ist seine Fähigkeit, die Blut-Hirn-Schranke zu passieren und das zentrale Nervensystem zu beeinflussen.

THC und die Blut-Hirn-Schranke

Die Blut-Hirn-Schranke ist eine selektive Barriere, die das Gehirn vor potenziell schädlichen Substanzen im Blut schützt, gleichzeitig aber lebenswichtige Nährstoffe durchlässt. THC ist lipophil (fettlöslich) und kann deshalb diese Barriere effektiv durchdringen, um direkt auf das zentrale Nervensystem zu wirken. So kann THC die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke beeinflussen, was die Aufnahme von gleichzeitig verabreichten Medikamenten im Gehirn verändert. Dies kann die Konzentration von Opiaten im Gehirn erhöhen und somit eine geringere Dosis erforderlich machen, um eine effektive Schmerzbehandlung zu erreichen .

Interaktion von THC und Opiaten

Die Einnahme von THC kann eine signifikante Schmerzlinderung bewirken, indem es auf das Endocannabinoid-System des Körpers wirkt. Da beide Substanzen ähnliche therapeutische Wirkungen haben, kann die kombinierte Verwendung von THC und Opiaten synergistische Effekte erzeugen, was bedeutet, dass ihre gemeinsame Wirkung größer ist als die Summe ihrer individuellen Wirkungen.  So THC kann die Wirkung von Opiaten verstärken, was bedeutet, dass geringere Mengen von Opiaten erforderlich sind, um die gleiche Schmerzlinderung zu erzielen !!!

Gründe für die Reduzierung von Opiaten bei der Verabreichung von Dronabinol

Gründe für die Reduzierung von Opiaten bei der Verabreichung von Dronabinol

1. Verstärkte Schmerzlinderung:

THC kann die Schmerzempfindlichkeit reduzieren und die Wirkung von Opiaten verstärken. Dies bedeutet, dass die erforderliche Dosis von Opiaten gesenkt werden kann, um die gleiche Schmerzlinderung zu erreichen.

2. Reduzierung von Nebenwirkungen:

Opiate sind mit einer Vielzahl von Nebenwirkungen verbunden, darunter Sedierung, Übelkeit, Verstopfung und das Risiko der Abhängigkeit. Durch die Kombination von Dronabinol mit reduzierten Mengen an Opiaten können diese Nebenwirkungen verringert werden. Dies verbessert die Lebensqualität der Patienten und reduziert das Risiko einer Opiatabhängigkeit .

3. Senkung des Abhängigkeitspotenzials:

Opiate sind stark suchterzeugend. Eine geringere Dosis minimiert das Risiko der Abhängigkeitsentwicklung und die damit verbundenen gesundheitlichen und sozialen Probleme.


Diese Quellen bieten eine umfassende Übersicht über die pharmakologischen Eigenschaften von THC und dessen Auswirkungen auf die Schmerztherapie, insbesondere im Kontext der Kombination mit Opiaten.


Durch die Berücksichtigung dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse können Ärzte fundierte Entscheidungen treffen, um die effektivste und sicherste Schmerzbehandlung für ihre Patienten zu gewährleisten.



Diese Quellen bieten eine umfassende Übersicht über die pharmakologischen Eigenschaften von THC und dessen Auswirkungen auf die Schmerztherapie, insbesondere im Kontext der Kombination mit Opiaten. 

1. THC's Impact on Brain Activity: MedicalXpress - THC in Cannabis Disrupts Brain Activity

https://medicalxpress.com/news/2024-06-brain-imaging-thc-cannabis-disrupts.html

2. Abrams, D. I., Jay, C. A., Shade, S. B., Vizoso, H., Reda, H., Press, S., ... & Petersen, K. L. (2007). Cannabis in painful HIV-associated sensory neuropathy: a randomized placebo-controlled trial. *Neurology, 68*(7), 515-521.  

https://doi.org/10.1212/01.wnl.0000253187.66183.9c

3. Pertwee, R. G. (2008). The diverse CB1 and CB2 receptor pharmacology of three plant cannabinoids: Δ9-tetrahydrocannabinol, cannabidiol, and Δ9-tetrahydrocannabivarin. *British Journal of Pharmacology, 153*(2), 199-215.  

https://doi.org/10.1038/sj.bjp.0707442

4. Pharmaceutics | Free Full-Text | Cannabinoids, Blood–Brain Barrier, and Brain Disposition (mdpi.com)

https://www.mdpi.com/1999-4923/12/3/265

5. The pharmacokinetics and the pharmacodynamics of cannabinoids - PubMed (nih.gov)

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30001569/#:~:text=The%20pharmacokinetics%20of%20cannabinoids%20and%20the%20effects%20observed,via%20inhibition%20or%20induction%20of%20enzymes%20or%20transporters Quellenangaben

6. Blut-Hirn-Schranke und THC: Die Fähigkeit von THC, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden und seine Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem sind gut dokumentiert in der wissenschaftlichen Literatur. Zum Beispiel beschreibt eine Studie in "Pharmacological Reviews" die Mechanismen, durch die Cannabinoide wie THC das Gehirn beeinflussen (Piomelli, D. et al., 2000).

7. Synergistische Wirkung von THC und Opiaten: Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Cannabinoide die Wirkungen von Opioiden verstärken können. Eine Veröffentlichung in "The Journal of Pain" diskutiert, wie die kombinierte Verwendung von THC und Opiaten die Schmerzlinderung verbessert und die Opiatdosis reduziert (Abrams, D. I. et al., 2011) 

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6757236/


Eine kurze Episode aus meinem Leben...

Als chronische Schmerzpatientin versuchte auch ich in meiner Verzweiflung einst Präparate wie  Fentanyl und Hydal.... Nun ja lange rede kurzer Sinn - Heute liegt meine Dosierung bei 2 mal täglich 8 Tropfen Dronabinol  und 6 Tropfen eines CBD Vollspektrum Extraktes um den Entourage Effekt zu nutzen... 

Hier noch ein paar persönliche Worte....